In Berlin-Mitte wächst der Ärger über achtlos weggeworfenen Müll. Die Anwohner klagen besonders über Coffee-to-go-Becher und Verpackungen, die Straßen und Parks verschmutzen. Laut Berliner Stadtreinigung (BSR) fallen jährlich etwa 10 Millionen Einwegbecher in der Hauptstadt an – ein Problem, das besonders in Szeneviertel zunimmt.
«Die Hipster-Kultur mit ihrem Unterwegskonsum trägt erheblich zur Vermüllung bei», erklärt Umweltexperte Michael Schneider. Beliebte Cafés und Imbissbuden in Kiezen wie Prenzlauer Berg und Kreuzberg ziehen täglich Tausende an, die ihre Verpackungen oft neben überfüllten Mülleimern zurücklassen. Die BSR hat bereits zusätzliche Reinigungstouren eingerichtet. Während meiner Recherche beobachte ich am Rosenthaler Platz, wie drei junge Leute ihre Kaffeebecher auf einer Parkbank stehen lassen – obwohl der Mülleimer nur fünf Meter entfernt ist. Die Anwohner reagieren mit Unmut auf dieses Verhalten. «Det is› doch Wahnsinn, die denken wohl, det macht sich von allene weg», schimpft eine ältere Berliner Dame.
Die Stadt reagiert mit mehr Mülleimern und einer Kampagne für Mehrwegbecher. Ab nächstem Monat sollen höhere Bußgelder abschreckend wirken. Dennoch bleibt die Frage: Kann Berlin sein Müllproblem in den Griff bekommen, solange Bequemlichkeit über Umweltbewusstsein siegt?