Berlins S-Bahn-Netz kämpft weiterhin mit erheblichen Problemen. Etwa 15 Prozent aller Züge fallen derzeit aus, wie die Verkehrsverwaltung bestätigt. Pendler erleben täglich Verspätungen und überfüllte Waggons, besonders auf den Linien S1 und S5 zum Berliner Umland.
«Die aktuelle Situation ist für alle Fahrgäste eine Zumutung», erklärt Verkehrssenatorin Ute Bonde bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Hauptursachen sind der massive Personalmangel und veraltete Fahrzeuge. Der S-Bahn Berlin fehlen aktuell über 140 Lokführer. Hinzu kommen technische Defekte an den älteren Zugmodellen der Baureihe 481.
Als Berliner merkt man den Unterschied zum Vorjahr deutlich. Wo früher verlässliche Taktungen waren, herrscht jetzt oft Chaos auf den Anzeigetafeln. Die Verkehrsverwaltung hat nun einen Stufenplan vorgelegt. Bis Frühjahr 2024 sollen 50 neue Triebfahrzeugführer ihren Dienst aufnehmen. «Mit der Auslieferung neuer Züge ab Sommer erwarten wir eine spürbare Entspannung», versichert S-Bahn-Chef Peter Buchner.
Die Berliner müssen sich trotzdem auf weitere Monate mit Einschränkungen einstellen. Eine vollständige Normalisierung des S-Bahn-Verkehrs wird erst zum Jahresende 2024 erwartet. Bis dahin bleibt für viele nur: früher losfahren oder Alternativen suchen.