In Berlin-Neukölln ereignete sich gestern ein schockierender Vorfall in einem Supermarkt an der Sonnenallee. Ein 49-jähriger Mann kaufte ein Messer und griff unmittelbar danach einen anderen Kunden an. Laut Polizeibericht geschah die Tat gegen 14:30 Uhr. Seit Jahresbeginn wurden in Berlin bereits über 40 Gewaltdelikte mit Messern registriert.
Der Täter stach seinem 37-jährigen Opfer unvermittelt in den Oberkörper. Zeugen berichteten, dass es keinen erkennbaren Streit gab. Supermarktmitarbeiter und andere Kunden überwältigten den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei. «Dank des beherzten Eingreifens der Anwesenden konnte Schlimmeres verhindert werden«, erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Der Verletzte wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Als langjährige Berichterstatterin in Neukölln fällt mir auf, dass die Sonnenallee zunehmend Schauplatz solcher Vorfälle wird.
Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Totschlags. Der Täter befindet sich in Untersuchungshaft. Der Vorfall sorgt im ohnehin angespannten Kiez für weitere Verunsicherung. Bezirksstadtrat Hanke kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an. Die Diskussion um Messerverbote in der Hauptstadt dürfte durch diesen Fall neuen Auftrieb erhalten.