In zwei Gewahrsamen der Berliner Polizei wurden Bettwanzen entdeckt. Die Schädlinge haben sich in den Zellen des Abschnitts 26 in Kreuzberg und im Polizeigewahrsam Tempelhof ausgebreitet. Nach Angaben der Polizei wurden beide betroffenen Räumlichkeiten sofort geschlossen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Über 6.500 Bettwanzen-Fälle wurden letztes Jahr in Berlin gemeldet.
Die Bettwanzen wurden bei routinemäßigen Kontrollen entdeckt, bestätigt ein Sprecher der Polizei. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst und haben umgehend Fachfirmen mit der Bekämpfung beauftragt,» erklärt Polizeioberrat Thomas Müller. Die Räume werden nun professionell gereinigt und desinfiziert. Bettwanzen sind hartnäckige Schädlinge, die sich schnell vermehren können. Als Journalistin vor Ort konnte ich beobachten, wie nervös einige Beamte auf die Nachricht reagierten. Viele fürchten, die Parasiten könnten in ihre Privatkleidung und damit in ihre Wohnungen gelangen.
Die Gewerkschaft der Polizei fordert bessere Präventionsmaßnahmen. Experten des Berliner Schädlingsbekämpfungsdienstes weisen darauf hin, dass die Bettwanzen-Problematik in der Hauptstadt zunimmt. «In öffentlichen Einrichtungen mit hohem Personendurchlauf ist das Risiko besonders groß,» so Dr. Lena Weiss vom Hygieneinstitut Berlin. Die Polizei rechnet damit, dass die betroffenen Zellen in etwa zwei Wochen wieder nutzbar sein werden.