Die Stille im Morgengrauen wurde jäh durchbrochen. Schwarz gekleidete Einsatzkräfte, Blaulicht und geflüsterte Kommandos prägten heute das Bild in mehreren brandenburgischen Ortschaften. Das Bundeskriminalamt führte großangelegte Razzien durch. Der Vorwurf wiegt schwer: Terrorverdacht gegen mehrere Personen aus der Region.
Die Durchsuchungen konzentrierten sich auf ein mutmaßliches Netzwerk, das Anschläge geplant haben soll. Laut Angaben der Ermittlungsbehörden wurden insgesamt sieben Objekte in Berlin und Brandenburg durchsucht. «Wir nehmen diese Bedrohungslage äußerst ernst«, erklärte ein BKA-Sprecher am Vormittag. Die Verdächtigen sollen Verbindungen ins extremistische Milieu haben.
Anwohner zeigten sich schockiert. «Man kennt sich hier, grüßt sich auf der Straße», erzählt mir Frau Schneider aus der Nachbarschaft eines durchsuchten Hauses. «Dass so etwas vor der eigenen Haustür passieren könnte, ist beängstigend.» Persönlich hatte ich ähnliche Einsätze bisher nur aus der Ferne berichtet – heute stand ich mittendrin im Geschehen.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Mehrere Verdächtige wurden vorläufig festgenommen, wie in der offiziellen Mitteilung des Generalbundesanwalts nachzulesen ist. Die Ereignisse reihen sich ein in eine besorgniserregende Entwicklung: Die Zahl terroristischer Bedrohungen in Deutschland steigt. Und wieder zeigt sich: Die Gefahr kann überall lauern, selbst in der vermeintlichen Idylle des Brandenburger Landes.