In Köln-Ehrenfeld wurde heute Morgen erfolgreich eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der 500 Kilogramm schwere Blindgänger wurde bei Bauarbeiten an der Venloer Straße entdeckt. Rund 7.500 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen und in Notunterkünften ausharren.
«Die Entschärfung verlief ohne Komplikationen», erklärte Einsatzleiter Michael Esser vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Der Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern wurde gegen 8 Uhr eingerichtet. Besonders betroffen waren Bewohner der Venloer Straße und umliegender Viertel. Die Evakuierung verlief geordnet, wenn auch nicht ohne Herausforderungen. Viele Anwohner fanden bei Freunden und Familie Unterschlupf, während etwa 200 Menschen die bereitgestellte Notunterkunft in der Gesamtschule Nippes nutzten. Wie ich vor Ort beobachten konnte, halfen viele Nachbarn älteren Menschen beim Verlassen ihrer Wohnungen – Kölsche Solidarität in schwierigen Zeiten.
Der Verkehr wurde umgeleitet, die KVB stellte den Betrieb im betroffenen Bereich zeitweise ein. Die S-Bahn-Linie 13 und mehrere Buslinien waren von Unterbrechungen betroffen. Gegen Mittag gaben die Behörden Entwarnung. Die Anwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Für Köln ist der Fund nichts Ungewöhnliches – jährlich werden hier durchschnittlich 25 Blindgänger entdeckt. Jede erfolgreiche Entschärfung bedeutet ein Stück mehr Sicherheit für die Stadt am Rhein.