Rund 7.500 Menschen müssen am Donnerstag ihre Wohnungen verlassen, wenn der Kampfmittelbeseitigungsdienst den gefährlichen Fund entschärft. Laut Ordnungsamt betrifft die Evakuierung vor allem Anwohner in Lindenthal und Sülz.
Der Blindgänger wurde bei Bauarbeiten an der Gleueler Straße entdeckt. Die Entschärfung beginnt um 9 Uhr, bereits ab 8 Uhr müssen alle Anwohner den Sicherheitsbereich verlassen haben. Besonders komplex gestaltet sich die Situation für die Uniklinik. «Wir müssen etwa 500 Patienten in andere Bereiche des Klinikums verlegen, einige Operationen werden verschoben», erklärt Kliniksprecherin Tanja Schneider. Der Betrieb wird während der Entschärfung eingeschränkt fortgeführt. Als Kölnerin beobachte ich, wie routiniert die Stadt mittlerweile mit solchen Funden umgeht – fast monatlich werden Blindgänger entdeckt.
Für betroffene Anwohner richtet die Stadt eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Cologne-Sülz ein. Wer Hilfe benötigt, kann sich beim Bürgertelefon melden. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Entschärfungsdauer von etwa zwei Stunden. Auch 75 Jahre nach Kriegsende bleiben die Bomben im Untergrund ein Teil unserer städtischen Realität.