Die Nacht erhellte sich wie ein Sommerkino. Blitze tanzten über brandenburgischen Himmel, als hätten sie eine spontane Choreographie einstudiert. Gestern Nacht zogen mehrere Gewitterfronten über unser Land. Was für ein Naturschauspiel! Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes hatten bereits am Nachmittag vor lokalen Unwettern gewarnt – doch die Intensität überraschte selbst Experten.
Besonders eindrucksvoll war das Spektakel in der Uckermark und im Havelland. Dort zuckten bis zu 40 Blitze pro Minute über den Nachthimmel. «Eine solche Blitzdichte sehen wir in Brandenburg nur wenige Male im Jahr», erklärt Wetterexperte Michael Hoffmann vom Meteorologischen Institut Potsdam. Die Gewitterzellen brachten stellenweise über 25 Liter Regen pro Quadratmeter. Meine Nachbarin in Oranienburg erzählte mir heute morgen aufgeregt, wie ihr Garten zeitweise einem kleinen See glich.
Die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun. In Angermünde und Umgebung rückten sie zu über 30 Einsätzen aus – meist wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. Erstaunlich, wie schnell die Natur ihre Kräfte entfalten kann.
Das nächtliche Gewitter erinnert uns an die Urgewalt der Natur – gerade in Zeiten, wo wir uns oft für ihre Beherrscher halten. Während wir heute die umgestürzten Äste beseitigen, bereitet sich die Natur bereits auf ihr nächstes Spektakel vor. Die Wettervorhersage kündigt für das Wochenende wieder steigende Temperaturen an. Der Sommer zeigt sich in Brandenburg von seiner dramatischsten Seite.