Überall knallt und kracht es, wenn wir ins neue Jahr rutschen. Dieses Spektakel könnte bald Geschichte sein. Berlins Initiative für ein Böllerverbot gewinnt an Fahrt. Unser Senat hat mehrere SPD-geführte Bundesländer für die Idee gewonnen. Es geht um Sicherheit, Umweltschutz und Tierwohl. Die Debatte erhitzt die Gemüter – nicht nur in der Hauptstadt.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein zum letzten Jahreswechsel verzeichnete die Berliner Feuerwehr 1.598 Einsätze. Hunderte Menschen wurden durch Feuerwerkskörper verletzt. «Wir brauchen dringend eine bundesweite Lösung», betont Berlins Innensenatorin Iris Spranger. Sie hat das Thema in die Innenministerkonferenz eingebracht. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Niedersachsen stehen bereits hinter dem Vorstoß.
Ich erinnere mich noch gut an letztes Silvester. Während ich mit Freunden feierte, brannte nebenan ein Müllcontainer. Feuerwerk hatte ihn entzündet. Die Feuerwehr kam gerade noch rechtzeitig.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zeigt sich gesprächsbereit: «Wir müssen zwischen Tradition und Sicherheit abwägen.» Die Diskussion wird weitergehen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 66 Prozent der Deutschen für ein Verbot aus. Das zeigt: Die Zeit könnte reif sein für ein stilleres, sichereres Silvester.