Ein Stück Berliner Geschichte wurde heute freigelegt: Experten entschärften erfolgreich eine 250-Kilogramm-Weltkriegsbombe auf der Fischerinsel in Berlin-Mitte. Rund 1.900 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen, während Spezialisten der Polizei die gefährliche Aufgabe übernahmen. Der 500-Meter-Sperrkreis betraf zahlreiche Straßen im Herzen der Hauptstadt.
«Solche Funde sind für Berlin leider keine Seltenheit», erklärt Sprengmeister Dietmar Püpke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. «Etwa 3.000 Bombenblindgänger liegen noch immer unter der Stadt.» Die Entschärfung verlief planmäßig und ohne Komplikationen. Mehrere Senioreneinrichtungen mussten evakuiert werden, wobei der DRK-Betreuungsdienst tatkräftig unterstützte. Am U-Bahnhof Märkisches Museum sah man zahlreiche ältere Menschen mit gepackten Taschen geduldig warten. Die Berliner nahmen die Störung mit typischem Hauptstadt-Pragmatismus hin.
Die Verkehrsbehinderungen waren deutlich spürbar: Straßensperrungen, Busumleitung und Einschränkungen bei Schiffsverkehr auf der Spree betrafen viele Pendler und Touristen. Um 14:30 Uhr gab die Polizei schließlich Entwarnung. Die Anwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Ein weiterer Bombenfund in Berlin erinnert uns daran, dass die Vergangenheit noch immer im Boden der Stadt schlummert – und manchmal unerwartet an die Oberfläche kommt.