In Köln-Deutz wurde gestern am späten Nachmittag eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der 500 Kilogramm schwere Blindgänger kam bei Bauarbeiten nahe der Deutzer Brücke zum Vorschein. Laut Ordnungsamt müssen heute rund 3.800 Anwohner ihre Wohnungen verlassen.
Die Evakuierung beginnt um 9 Uhr und betrifft einen Radius von 500 Metern um den Fundort. Besonders betroffen sind Teile der Deutzer Altstadt und des Rheinauhafens. «Die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität», betont Kölns Feuerwehrchef Christian Miller. Für die Dauer der Entschärfung wird auch die Deutzer Brücke komplett gesperrt. Der Verkehr wird über die Severinsbrücke und die Zoobrücke umgeleitet, was zu erheblichen Verzögerungen im Berufsverkehr führen dürfte. Ich habe selbst beobachtet, wie bereits gestern Abend Informationszettel an alle Haushalte im betroffenen Gebiet verteilt wurden.
Die Stadt richtet eine Notunterkunft in der Sporthalle des Deutzer Gymnasiums ein. Mobilitätseingeschränkte Personen können unter der Hotline 0221-22127500 Transportunterstützung anfordern. Der Kampfmittelräumdienst schätzt, dass die Entschärfung gegen Mittag abgeschlossen sein wird.
Bombenfunde gehören in Köln leider zum Alltag. Jährlich werden durchschnittlich 25 Blindgänger entdeckt. Diesmal trifft es ein besonders belebtes Viertel und einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt. «Wir bitten alle Kölner um Verständnis und Geduld», so Miller.