Bei Bauarbeiten in Köln-Lindenthal wurde am Freitag eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Blindgänger mit einem Gewicht von 500 Kilogramm liegt an der Gleueler Straße, nahe der Kreuzung zur Dürener Straße. Nach Angaben der Stadt müssen etwa 7.500 Anwohner für die Entschärfung ihre Wohnungen verlassen.
Die Entschärfung ist für Mittwoch, den 10. Juli, angesetzt. Ab 9 Uhr müssen alle Personen den festgelegten Evakuierungsbereich verlassen haben. Die Sperrzone umfasst einen Radius von 500 Metern rund um den Fundort. «Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat absolute Priorität», betont Ordnungsamtsleiter Wolfgang Büscher. Betroffen sind nicht nur Wohngebiete, sondern auch mehrere Seniorenheime und Schulen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst schätzt die Entschärfung als anspruchsvoll, aber durchführbar ein.
Für die Dauer der Evakuierung richtet die Stadt eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Lindenthal ein. Als langjährige Berichterstatterin in Köln fällt mir auf, dass die Anwohner solche Einsätze mittlerweile mit bemerkenswerter Gelassenheit hinnehmen.
Die Sperrung wird voraussichtlich bis zum späten Nachmittag andauern. Anwohner werden gebeten, wichtige Medikamente und Dokumente mitzunehmen. Für viele Lindentahler ist es nicht der erste Bombenfund – in diesem Stadtteil werden regelmäßig Kriegsrelikte entdeckt. Auch nach fast 80 Jahren bleibt der Krieg im Stadtbild präsent.