Im Auftaktspiel der Klub-WM zeigte Borussia Dortmund ein wechselhaftes Gesicht. Beim 3:2 gegen Al-Ahly SC offenbarten die Schwarz-Gelben erneut defensive Schwächen. Besonders Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton patzten entscheidend. Die Statistik spricht dennoch für den BVB: 67% Ballbesitz und 19:7 Torschüsse unterstreichen die spielerische Überlegenheit.
Die Defensivprobleme bereiten Sorgen. Zweimal führte individuelle Unachtsamkeit zu Gegentoren. «Wir müssen hinten stabiler stehen, das ist klar», kommentierte Kapitän Emre Can nach dem Spiel. «Solche Fehler werden auf diesem Niveau bestraft.» Trainer Nuri Sahin wirkte an der Seitenlinie sichtlich unzufrieden, coachte intensiv. Offensiv glänzten dagegen Karim Adeyemi und Neuzugang Serhou Guirassy. Ihre Schnelligkeit und Abschlussstärke sorgten für Entlastung. «Wir haben als Team Charakter gezeigt», lobte Sahin später. Der schwüle Abend in Miami forderte den Spielern alles ab – mehrere Trinkpausen waren nötig. Die Stimmung im Stadion erinnerte mit nur 15.000 Zuschauern kaum an Dortmunder Heimspiele.
Für den weiteren Turnierverlauf muss die Defensive stabiler werden. Das Weiterkommen in der Gruppe mit River Plate und Al-Ahly scheint dennoch realistisch. «Wir nehmen die drei Punkte mit und arbeiten weiter», betonte Sportdirektor Sebastian Kehl. Für die Dortmunder Fans bleibt der Auftaktsieg ein Hoffnungsschimmer – wenn auch mit Fragezeichen. Bis zum nächsten Spiel gegen River Plate bleiben Sahin nur drei Tage, um die Abwehrschwächen zu beheben.