Die Stimmung auf der Südtribüne schwankt zwischen Vorfreude und Skepsis. Borussia Dortmunds Transferplanungen für 2024 nehmen unerwartete Wendungen. Sportdirektor Sebastian Kehl steht unter Druck – nur vier der letzten zehn BVB-Transfers haben sich als echte Verstärkungen erwiesen.
Im Signal Iduna Park verdichten sich die Anzeichen, dass der BVB von seiner bisherigen Transferstrategie abweichen könnte. Besonders im offensiven Mittelfeld suchen die Schwarz-Gelben nach kreativen Lösungen. «Wir müssen bei unseren Transfers jetzt mutiger sein und auch mal ein kalkuliertes Risiko eingehen», erklärte Kehl nach dem letzten Heimspiel. Die Dortmunder Verantwortlichen sondieren intensiv den internationalen Markt. Auffällig: Der Fokus liegt verstärkt auf erfahrenen Spielern statt auf Talenten mit Entwicklungspotenzial.
In Fankreisen sorgt besonders ein Name für Diskussionen. Ein etablierter Bundesligaspieler soll auf der Wunschliste stehen, dessen Verpflichtung viele als Verrat an der BVB-DNA betrachten würden. Bei meinem letzten Stadionbesuch war die Verunsicherung greifbar. «Wir brauchen Spieler, die das Trikot mit Stolz tragen, keine Söldner», rief mir ein langjähriger Fan auf der Südtribüne zu.
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Kaderplanung sein. Kehl muss den Spagat zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sportlichen Ambitionen meistern. Die Transferpolitik könnte das Gesicht des Vereins nachhaltig verändern. Für die schwarz-gelbe Seele bleibt zu hoffen, dass die Borussia ihren einzigartigen Charakter nicht auf dem Altar des kurzfristigen Erfolgs opfert.