Die City Nord in Hamburg erschütterte gestern Abend ein dramatischer Vorfall. In einer Flüchtlingsunterkunft brach ein Feuer aus, bei dem vier Sicherheitsmitarbeiter verletzt wurden. Die Feuerwehr rückte gegen 21 Uhr mit mehr als 70 Einsatzkräften zum Überseering 30 aus. Nach Angaben der Innenbehörde mussten über 500 Bewohner evakuiert werden.
Brandermittler gehen von Brandstiftung aus. «Die ersten Untersuchungen deuten auf vorsätzliche Handlung hin», erklärte Polizeisprecherin Maren Schulz. Der Brand konzentrierte sich auf den Aufenthaltsraum im Erdgeschoss, wo Unbekannte offenbar Möbel entzündeten. Die Flammen griffen schnell um sich, schwarzer Rauch zog durch das Gebäude. Ein Security-Mitarbeiter, der vor Ort war, berichtete: «Es ging alles sehr schnell. Wir haben sofort mit der Evakuierung begonnen, während der Rauch immer dichter wurde.«
Besonders beunruhigend: Bereits im Mai gab es einen ähnlichen Vorfall in derselben Unterkunft. Die Stimmung unter den Bewohnern, die ich während der Evakuierung beobachten konnte, war angespannt. Viele standen bis spät in die Nacht frierend vor dem Gebäude.
Die verletzten Sicherheitsmitarbeiter wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Laut Sozialbehörde können die meisten Bewohner in den kommenden Tagen zurückkehren. Polizei und Feuerwehr ermitteln weiter. Der Vorfall wirft ernste Fragen zur Sicherheit in Flüchtlingsunterkünften auf, die Hamburg dringend beantworten muss.