Ein Großbrand in der alten Staatsoperette Dresden hat gestern Abend die Feuerwehr in Atem gehalten. Das historische Gebäude im Stadtteil Leuben stand ab 21 Uhr in Flammen. Laut Feuerwehrsprecher kamen über 70 Einsatzkräfte vor Ort. Der Sachschaden geht ersten Schätzungen zufolge in die Hunderttausende.
Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Seit dem Umzug der Staatsoperette ins Zentrum 2016 stand das Gebäude größtenteils leer. «Ein Stück Dresdner Kulturgeschichte ist nun schwer beschädigt«, erklärt Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch am Unglücksort. Die genaue Brandursache bleibt vorerst unklar, die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
Als ich an der Absperrung stand, erinnerten sich ältere Dresdner wehmütig an Aufführungen vergangener Tage. Seit Jahren wird über die Zukunft des Baus diskutiert. Ein geplantes Wohnprojekt kam nie zustande. Der Stadtrat wollte in zwei Wochen erneut über Nutzungskonzepte beraten.
Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Verletzt wurde niemand. Was aus dem ausgebrannten Gebäude wird, ist völlig offen. Die Tragödie könnte den Druck erhöhen, endlich eine Lösung für das lange vernachlässigte Kulturdenkmal zu finden.