Der Morgen zeigte sich grau über den Industriehallen Brandenburgs, als ich die Nachricht vom Wirtschaftsministerium erhielt. Eine Industriekonferenz soll kommen – genau dort, wo sich Zukunftssorgen und Hoffnungen unserer Region verdichten.
Die wirtschaftliche Unsicherheit spüren wir täglich. Brandenburg kämpft mit hohen Strompreisen, während gleichzeitig der Klimaschutz vorangetrieben werden muss. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach plant daher für September eine Industriekonferenz, die diese Spannungsfelder adressieren soll. «Die Brandenburger Industrie braucht jetzt konkrete Antworten auf die aktuellen Herausforderungen», sagte Steinbach kürzlich.
Gestern sprach ich mit einem Handwerksmeister aus Potsdam. Er zeigte mir Stromrechnungen, die sein Geschäft an den Rand der Existenz bringen. Gleichzeitig installiert er Solaranlagen für Kunden, die der fossilen Energie entfliehen wollen. Dieses Paradox symbolisiert unser Dilemma perfekt.
Die Konferenz wird auch den Fachkräftemangel behandeln – ein Problem, das mir bei jeder Reportage in Brandenburger Betrieben begegnet. Besonders die energieintensiven Unternehmen, die unsere industrielle Basis bilden, sind betroffen. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg sieht darin «die größte Herausforderung der kommenden Jahre».
Ich erinnere mich an meinen Besuch bei einem Stahlwerk letzten Winter. Der Betriebsleiter sagte damals: «Ohne bezahlbare Energie und genügend Fachkräfte werden wir die Klimawende nicht schaffen.«
Was bei dieser Konferenz entschieden wird, betrifft uns alle – vom Industriearbeiter bis zur Ladenbesitzerin. Es geht um unsere wirtschaftliche Zukunft in Zeiten des Klimawandels. Eine Balance, die wir gemeinsam finden müssen.
