Im Braunschweiger Eintracht-Stadion herrschte gestern Abend eine Stimmung zwischen Erleichterung und Erschöpfung. Nach 180 nervenaufreibenden Minuten plus Nachspielzeit sicherte sich die Eintracht den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Das 2:2 im Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken reichte nach dem 2:1-Hinspielsieg. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die den 22.000 Zuschauern alles abverlangte.
«Wir haben unsere Fans heute durch die Hölle geschickt», gestand Eintracht-Trainer Daniel Scherning mit heiserer Stimme. Die Braunschweiger führten zunächst durch einen verwandelten Elfmeter von Johan Gómez (23.), ehe die Saarländer durch Kai Brünker (49.) und Amine Naifi (59.) das Spiel drehten. Die Relegation schien zu kippen. Als viele Fans bereits mit dem Schlimmsten rechneten, erzielte Rayan Philippe (70.) den erlösenden Ausgleich zum 2:2.
Besonders beeindruckend war die Reaktion nach dem Rückstand. «Die Mannschaft hat Charakter gezeigt«, lobte Sportdirektor Benjamin Kessel. «Nach dem 1:2 hätte es kippen können. Aber wir haben uns zurückgekämpft.» Aus der Südkurve hallten unaufhörlich Gesänge durch das Stadion, selbst in den schwierigen Phasen. Die gelb-blaue Wand trug ihr Team durch die Krise.
Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl zeigte sich als fairer Verlierer: «Glückwunsch an Braunschweig. Über beide Spiele war es verdient.» Die Löwen haben damit eine Saison voller Extreme gerettet. Vom Tabellenletzten im Winter zum Klassenerhalt im dramatischen Relegationsfinale. Die Fans feierten nach Abpfiff ausgelassen mit ihren Helden. Für Braunschweig beginnt nun die Planung für eine hoffentlich weniger turbulente nächste Saison.