Die Dresdner Innenstadt erlebte gestern erhöhte Sicherheitsmaßnahmen: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) besuchte die sächsische Landeshauptstadt zu Gesprächen mit der Landesregierung. Laut Staatskanzlei nahmen etwa 50 geladene Gäste am Empfang teil, darunter Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft.
Der Kanzler traf zunächst mit Ministerpräsident Michael Kretschmer zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammen. Dabei standen aktuelle Herausforderungen für Sachsen im Mittelpunkt. «Wir haben offen über die Sorgen der Menschen hier gesprochen – von der wirtschaftlichen Lage bis zur Migrationspolitik», erklärte Merz anschließend. Besonders die Entwicklung der Halbleiterindustrie und die Ansiedlung von Intel wurden thematisiert. Auch Fragen zur Energieversorgung und den steigenden Strompreisen kamen zur Sprache.
Im Anschluss folgte ein Rundgang durch die Frauenkirche. Wie ein Augenzeuge berichtete, nahm sich der Kanzler dort überraschend viel Zeit für spontane Gespräche mit Besuchern. Die typisch sächsische Direktheit schien ihn nicht aus der Fassung zu bringen.
Die Dresdner Stadtgesellschaft reagierte gemischt auf den Besuch. Während Wirtschaftsvertreter die Aufmerksamkeit für regionale Anliegen lobten, zeigten sich Umweltverbände enttäuscht. Der Kanzler kündigte an, noch in diesem Jahr erneut nach Sachsen zu kommen. Was bleibt, ist der Eindruck: Dresden rückt vor der Landtagswahl stärker in den bundespolitischen Fokus.