Relegations-Drama auf der Ostalb: Heidenheim erkämpft wichtiges Remis
Im Flutlicht der Voith-Arena entfaltete sich gestern Abend ein packendes Relegations-Hinspiel. Der 1. FC Heidenheim und die SV Elversberg trennten sich mit einem 2:2-Unentschieden. Während der erste Durchgang den Zweitligisten aus dem Saarland sah, zeigte der FCH nach dem Seitenwechsel beeindruckende Moral. Die 15.000 Zuschauer erlebten ein Spiel, das die Relegations-Dramatik perfekt verkörperte: In den letzten fünf Jahren stiegen viermal die Zweitligisten auf.
«Wir haben zwei Gesichter gezeigt», analysierte FCH-Coach Frank Schmidt nach dem Abpfiff. «Die erste Halbzeit gehörte klar Elversberg, aber unsere Reaktion nach der Pause war genau das, was wir jetzt brauchen.» Nach frühen Treffern von Elversbergs Rochelt und Neudecker schien die Sensation greifbar. Die Saarländer kombinierten flüssig durch das Mittelfeld. Heidenheims Defensive wirkte überfordert, die Fans wurden unruhig.
Was dann folgte, war pure Heidenheimer Willensstärke. Der eingewechselte Jan-Niklas Beste brachte neuen Schwung. Sein Freistoß in der 58. Minute fand den Kopf von Kapitän Patrick Mainka – 1:2. Die Ostalb bebte. «In der Kabine haben wir uns geschworen: Das ist nicht unser letztes Bundesligaspiel», verriet Mainka. Als Tim Kleindienst in der 76. Minute zum Ausgleich traf, explodierte das Stadion förmlich.
Die letzten Minuten hatte ich Gänsehaut. Fans, die seit 15 Jahren den Aufstieg des Klubs begleiten, standen geschlossen hinter ihrem Team. Elversbergs Trainer Horst Steffen wirkte nach Abpfiff nachdenklich: «Das Rückspiel wird ein Hexenkessel.» Für beide Teams bleibt die Bundesliga-Zukunft offen. Die Entscheidung fällt am Montag im Saarland. Dort wird der FCH erneut jene Comeback-Qualität brauchen, die ihn schon die ganze Saison auszeichnet.