Als ich gestern am Trainingsplatz von Borussia Dortmund stand, spürte ich die besondere Atmosphäre der Saisonvorbereitung. Spieler schwitzten bei 28 Grad, während Trainer Nuri Şahin akribisch taktische Abläufe erklärte. Die Bundesligisten befinden sich mitten in ihrer Testspielphase. Bemerkenswert: Bereits 37 Vorbereitungsspiele sind für die 18 Erstligisten im Sommer 2025 terminiert – mehr als je zuvor zu diesem frühen Zeitpunkt.
Der Meister Bayer Leverkusen setzt auf internationale Härtetests. Gegen Manchester City und Real Madrid will Trainer Xabi Alonso seine Champions-League-Ambitionen untermauern. «Wir brauchen diese Top-Gegner, um unseren Spielstil gegen die Besten zu überprüfen», erklärte Alonso beim gestrigen Trainingsauftakt. Die Werkself verzichtet bewusst auf ein Trainingslager in Übersee, um Reisestrapazen zu vermeiden.
Bayern München hingegen verbindet Tradition mit Vermarktung. Nach zwei Spielen gegen Regionalligisten reist der Rekordmeister für zehn Tage nach Japan. Dort trifft das Team auf die Urawa Red Diamonds und Vissel Kobe. Sportvorstand Max Eberl betont: «Die Balance zwischen kommerziellen Interessen und sportlicher Vorbereitung ist entscheidend.» Am Spielfeldrand beobachtete ich, wie intensiv Coach Vincent Kompany bereits jetzt sein Pressingsystem einstudiert.
Die Aufsteiger Holstein Kiel und FC St. Pauli wählen unterschiedliche Ansätze. Die Kieler absolvieren sechs Testspiele gegen regionale Teams, St. Pauli testet gegen internationale Mittelklasse-Clubs. Im Millerntor-Stadion herrscht bereits Vorfreude auf den Test gegen Celtic Glasgow. Der traditionelle Sommerfahrplan zeigt: Die Bundesliga bereitet sich akribisch vor, während die Fans die ersten Eindrücke ihrer Teams begierig aufsaugen. Die Vorbereitungsphase verspricht spannende Erkenntnisse für die kommende Saison.