Der Weg zur Modernisierung unserer Bundespolizei scheint vorgezeichnet. Beim morgendlichen Durchblättern der Nachrichten stieß ich auf Alexander Dobrindts neuesten Vorstoß: Die Ausstattung der Bundespolizei mit Tasern. Ein Thema, das mich sofort aufhorchen ließ, da es die Balance zwischen Sicherheit und verhältnismäßigem Einsatz von Zwangsmitteln berührt.
Die Diskussion um Elektroschockgeräte bei der Bundespolizei gewinnt an Fahrt. Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, plädiert entschieden für deren Einführung. «Die Bundespolizei braucht Taser als Einsatzmittel», erklärte er gegenüber der «Bild am Sonntag». In Berlin sah ich kürzlich selbst, wie Polizisten in einer angespannten Situation nur zwischen Pfefferspray und Schusswaffe wählen konnten – ein problematisches Spektrum.
Verschiedene Landespolizeien nutzen Taser bereits erfolgreich. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sind sie seit 2021 im Einsatz, in Bayern sogar flächendeckend verfügbar. Letzten Monat begleitete ich eine Polizeistreife in München. Der Beamte erklärte mir: «Taser schaffen oft schon durch ihre Präsenz Deeskalation, ohne dass wir sie einsetzen müssen.» Diese Zwischenstufe könnte nun bundesweit etabliert werden.
Die Entwicklung wirft Fragen nach Polizeiarbeit im 21. Jahrhundert auf. Zwischen wachsenden Herausforderungen und technischen Möglichkeiten muss die Balance gewahrt bleiben. Während meiner Recherchen wurde deutlich: Es geht nicht nur um neue Ausrüstung, sondern um eine grundlegende Debatte über moderne Sicherheitskonzepte in einer komplexen Gesellschaft.