Münchens Sicherheitslage steht vor neuen Herausforderungen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fordert den Einsatz der Bundeswehr zur Drohnenabwehr in der bayerischen Landeshauptstadt. Nach Polizeiangaben wurden im vergangenen Monat bereits 27 verdächtige Drohnenflüge über sensiblen Arealen registriert.
«Die zunehmende Bedrohung durch unbemannte Flugobjekte erfordert entschlossenes Handeln», betonte Dobrindt gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Münchner Polizei stoße bei der Abwehr an ihre Grenzen. Besonders besorgniserregend sei die Situation nahe kritischer Infrastruktur wie dem Forschungsreaktor in Garching und städtischen Umspannwerken. Experten warnen vor möglichen Sabotageakten. Die rechtliche Grundlage für eine Amtshilfe der Bundeswehr ist im Grundgesetz verankert, würde jedoch eine Ausweitung bisheriger Einsatzszenarien bedeuten.
Bei meinem Besuch am Flughafen München konnte ich die bereits installierten Erkennungssysteme begutachten. Die Technik beeindruckt, stößt aber bei der Abwehr kleiner Drohnen an Grenzen. «Wir brauchen dringend leistungsfähigere Systeme und mehr Personal», erklärte Polizeioberrat Stefan Reichert.
Der Münchner Stadtrat will nächste Woche über Maßnahmen beraten. Sicherheitsexperten erwarten eine Grundsatzentscheidung zur Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Behörden. Die Debatte zeigt: Der Himmel über München ist nicht mehr sicher wie früher.