Der Himmel über Grimma verdunkelte sich gestern nicht nur durch Wolken. Ein routinemäßiger Übungsflug der Bundeswehr endete in einer Katastrophe, als ein Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D in die Mulde stürzte. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch unsere Region. Zwei Soldaten verloren ihr Leben, ein dritter kämpft im Krankenhaus um sein Leben.
Ich stand heute Morgen am abgesperrten Uferbereich. Die sonst so idyllische Flusslandschaft wirkt gespenstisch still. Nur das methodische Arbeiten der Einsatzkräfte durchbricht die Stille. Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich tief betroffen: «Meine Gedanken sind bei den Familien und Kameraden der verunglückten Soldaten, die im Dienst für unser Land ihr Leben verloren haben.»
Die Absturzursache bleibt rätselhaft. Der Hubschrauber war vom Heeresflugplatz Holzdorf gestartet und für Übungsflüge in unserer Region unterwegs. Die Bell UH-1D gilt eigentlich als zuverlässiges Arbeitspferd der Luftwaffe, seit Jahrzehnten im Dienst. Ein älterer Anwohner erzählte mir mit zitternder Stimme, wie er den Aufprall hörte – «ein Geräusch, das ich nie vergessen werde».
Die Tragödie erinnert uns auf schmerzliche Weise an die Risiken, die Bundeswehrangehörige täglich eingehen. Während Experten des Heeres nun die Unfallursache untersuchen, trauert Grimma. In den nächsten Tagen soll eine Gedenkveranstaltung stattfinden. Der Zwischenfall hinterlässt Wunden, die weit über die sichtbaren Spuren am Muldeufer hinausreichen.