In der Dresdner Innenstadt haben Unbekannte mehrere Bundeswehr-Werbeplakate durch manipulierte Versionen ersetzt. Die veränderten Poster wurden am Wochenende an Bushaltestellen und Litfaßsäulen entdeckt. Laut Polizeidirektion Dresden wurden bislang sieben Fälle gemeldet, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher liegt.
Die manipulierten Plakate ähneln auf den ersten Blick den originalen Bundeswehr-Werbemotiven, zeigen jedoch kriegskritische Botschaften. „Wir haben Kenntnis von den Vorfällen und ermitteln wegen Sachbeschädigung«, erklärt Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Die Täter hatten offenbar professionelles Equipment, um die Werbeflächen zu öffnen und die gefälschten Poster einzusetzen. Die Bundeswehr selbst zeigt sich besorgt. Ein Sprecher betont: „Diese Art von Manipulation verzerrt unsere Botschaft und schadet dem Ansehen der Streitkräfte.»
Als ich gestern durch die Prager Straße lief, bemerkte ich mehrere Passanten, die vor einem der Plakate stehen blieben und diskutierten. Die Reaktionen der Dresdner fallen unterschiedlich aus. Während einige die Aktion als kreative Kritik verstehen, sehen andere darin eine Grenzüberschreitung.
Die Polizei hat Videomaterial von Überwachungskameras sichergestellt und bittet Zeugen um Hinweise. Ähnliche Aktionen gab es bereits in anderen deutschen Städten. Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die kontroverse Debatte um Militärwerbung im öffentlichen Raum – ein Thema, das in der Friedensstadt Dresden besonders sensibel diskutiert wird.