Der Wind pfeift durch die bayerischen Kasernen und bringt Veränderung mit sich. Während ich gestern durch Fürstenfeldbruck spazierte, sah ich sie: Soldaten, die über ihre Zukunft diskutierten. Die Bundeswehr hat entschieden – 41 Standorte in Bayern sind von der großen Neustrukturierung betroffen. Ein Einschnitt, der Gemeinden und Menschen bewegt.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte bei der Vorstellung des Konzepts: «Es geht um die Stärkung der Truppe für die Landes- und Bündnisverteidigung.» Tatsächlich bleiben die meisten bayerischen Standorte erhalten, einige werden sogar ausgebaut. Die Offizierschule des Heeres in Dresden etwa zieht nach Hammelburg. In Roth entsteht ein neues Logistikbataillon. Dennoch gibt es schmerzhafte Einschnitte – wie in Fürstenfeldbruck, wo die Offiziersschule der Luftwaffe schließen wird.
Letzten Monat traf ich einen Bundeswehrangehörigen in einem Café in Amberg. «Wir haben lange im Ungewissen gelebt», erzählte er mir. «Jetzt herrscht zumindest Klarheit.» Die Stimmung in den betroffenen Gemeinden schwankt zwischen Erleichterung und Sorge. Bürgermeister fürchten um Arbeitsplätze und regionale Wirtschaftskraft.
Der Freistaat Bayern reagiert auf diese Entwicklungen mit eigenen Plänen zur regionalen Unterstützung. Die Entscheidungen zeigen, wie sehr sich die sicherheitspolitische Lage in Europa verändert hat. Was vor Jahren noch undenkbar schien, ist nun Realität: Die Bundeswehr richtet sich neu aus – mitten in unseren Gemeinden, mit spürbaren Folgen für den Alltag vieler Menschen. In dieser Transformation liegt nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance.