Die Berliner Polizei steht vor neuen Problemen. Ein LKA-Beamter wird verdächtigt, seine Dienstpflicht verletzt zu haben, während er für den Rapper Bushido im Einsatz war. Nach Informationen unserer Redaktion wurden die Ermittlungen letzte Woche eingeleitet. Etwa 15 Prozent aller internen Ermittlungen bei der Berliner Polizei betreffen Vorwürfe zu Nebentätigkeiten.
Der Polizist soll während seiner Bewachung für den Musiker dienstliche Grenzen überschritten haben. «Wir nehmen solche Vorwürfe sehr ernst und prüfen jeden Einzelfall gründlich«, erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Die genauen Umstände werden nun untersucht. Der betroffene Beamte wurde vorläufig von seinen Aufgaben entbunden. Eine interne Kommission soll klären, ob er gegen Dienstvorschriften verstieß.
Bushido selbst steht seit Jahren unter Polizeischutz. Hintergrund sind Bedrohungen nach seinem Bruch mit Arafat Abou-Chaker. In der Charlottenburger Café-Szene hört man, dass der Fall für viel Gesprächsstoff sorgt. «Die Sache ist heikel, weil sie das Vertrauen in unsere Sicherheitsbehörden beschädigt«, meint Rechtsexperte Prof. Hartmann von der Humboldt-Universität.
Die Ermittlungen werden voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Für die Berliner Polizei kommt der Fall zu einer ungünstigen Zeit. Die Behörde arbeitet gerade an strengeren Richtlinien für Personenschutz. Am Ende bleibt die Frage: Wie nah darf ein Beamter einer zu schützenden Person kommen?