In Dortmund brodelt es nach dem mäßigen Saisonstart. Hunderte BVB-Fans versammelten sich am Wochenende vor dem Trainingsgelände, um ihren Unmut über die Transferpolitik des Vereins kundzutun. «Ist die Vereinsführung eigentlich doof?», prangte auf einem Banner. Die Statistik gibt den Anhängern recht: Nach vier Spieltagen steht der BVB mit nur fünf Punkten auf Rang neun.
Die Kritik richtet sich besonders gegen Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Trotz namhafter Neuzugänge wie Serhou Guirassy und Pascal Groß fehlt es an Durchschlagskraft. «Die Mannschaft wirkt nicht ausbalanciert, besonders in der Defensive haben wir eklatante Schwächen», erklärt Fanvertreter Michael Zorc. Auch die Abgänge von Leistungsträgern wie Niclas Füllkrug schmerzen die Anhänger. Der Verein rechtfertigt sich mit finanziellen Zwängen und langfristiger Planung.
Als Stammgast im Westfalenstadion spüre ich die wachsende Frustration. Die «Gelbe Wand» steht zwar noch hinter dem Team, aber die Geduld schwindet. Besonders die inkonsequente Transferstrategie stößt auf Unverständnis in der fußballverrückten Stadt.
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Stimmung in Dortmund. Trainer Nuri Sahin steht vor der Herausforderung, aus den vorhandenen Spielern eine Einheit zu formen. «Wir müssen jetzt zusammenhalten», fordert Mannschaftskapitän Emre Can. Der Verein braucht schnell Erfolge, sonst droht die Stimmung weiter zu kippen.