BVB Machtkampf: Watzke unter Druck
Im Herzen des Ruhrpotts brodelt es gewaltig. Hans-Joachim Watzke, seit 2005 das Gesicht von Borussia Dortmund, steht zunehmend in der Kritik. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen einen Umsatzrückgang von 8,3 Prozent. Gleichzeitig wächst der interne Widerstand gegen seinen Führungsstil.
Die Stimmung in der Südtribüne spiegelt die Unruhe wider. «Wir brauchen frischen Wind in der Führungsetage», ruft mir ein langjähriger Fan beim Heimspiel gegen Leipzig zu. Die Kritik zielt auf Watzkes Personalpolitik. Besonders die Trainerentscheidungen der letzten Jahre sorgen für Unmut. «Wir haben zu lange an falschen Lösungen festgehalten», erklärt Sportvorstand Sebastian Kehl in einem vertraulichen Gespräch.
Der Machtkampf hinter den Kulissen ist vielschichtiger. Eine Gruppe um Aufsichtsratsmitglied Christian Kullmann fordert strukturelle Veränderungen. Die Abhängigkeit von Watzkes Netzwerk wird kritisch gesehen. Nachwuchsdirektor Lars Ricken betont: «Für die Zukunft brauchen wir breiter aufgestellte Entscheidungsprozesse.»
Die Fanszene ist gespalten. Während die Ultras Watzkes Verdienste würdigen, fordern andere lautstark seinen Rückzug. Im Westfalenstadion spürt man diese Zerrissenheit deutlich. Der Nebel der Pyrotechnik beim letzten Heimspiel schien symbolisch für die unklare Zukunft des Vereins zu stehen.
Für den BVB steht viel auf dem Spiel. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Watzke seinen Einfluss behalten kann. Eines ist sicher: Die schwarzgelbe Seele brodelt – und die Entscheidungen der nächsten Monate werden den Verein auf Jahre prägen. Im Fußball ticken die Uhren schneller, besonders wenn die Ergebnisse nicht stimmen.