An einem Mittwochabend ohne Flutlichtspiel herrscht im Signal Iduna Park ungewohnte Stille. Doch in den Büroräumen des BVB wird weiter intensiv gearbeitet. Die Nachricht vom Abgang des Athletiktrainers Shad Forsythe schlägt hohe Wellen. Der Fitnessexperte, erst im Sommer von Arsenal verpflichtet, verlässt Dortmund nach nur sechs Monaten. Eine Entscheidung, die besonders mit Blick auf die anstehende Klub-WM 2024 Fragen aufwirft.
Forsythe galt als Schlüsselfigur für die körperliche Verfassung der Mannschaft. Seine Expertise sollte die Schwarzgelben durch die kräftezehrende Saison mit dem neuen Mammut-Turnier im Sommer tragen. «Wir verlieren einen Top-Mann», gesteht Sportdirektor Sebastian Kehl beim Trainingsauftakt. «Seine Arbeit hat bereits deutliche Spuren hinterlassen.» Tatsächlich verzeichnete der BVB unter Forsythes Regie weniger Muskelverletzungen als in den Vorjahren.
Besonders bitter: Der US-Amerikaner kehrt in seine Heimat zurück, um beim Nationalteam der USA einzusteigen. Die Vorbereitung auf die Heim-WM 2026 zieht stärker als das Dortmunder Projekt. Für Trainer Edin Terzić bedeutet dies eine zusätzliche Herausforderung. «Wir müssen jetzt schnell eine Lösung finden», erklärt er sichtlich angespannt am Trainingsgelände. Die Spieler wirken besorgt. Beim Auslaufen nach dem Training diskutieren sie die Nachricht lebhaft.
Die Klub-WM in den USA rückt näher, mit ihr ein straffer Zeitplan und neue physische Belastungen. Für den BVB könnte der Abgang zum unpassendsten Zeitpunkt kommen. Die Frage bleibt: Wer kann Forsythes Lücke füllen? Die Uhr tickt für die Dortmunder Verantwortlichen. In den kommenden Wochen muss eine Lösung her – damit der schwarzgelbe Motor nicht ins Stottern gerät, wenn die große Weltbühne ruft.