Von der Euphorie zum nächsten Verletzungsschock: Beim 2:0 gegen FK Bodø/Glimt in der Europa League erlebte der BVB einen bitteren Abend. Karim Adeyemi und Julian Ryerson mussten vorzeitig vom Feld. Besonders der Norweger Ryerson traf es hart. Er verdrehte sich ohne Gegnereinwirkung das Knie und musste gestützt in die Kabine. Auch Adeyemi fasste sich nach einem Sprint an den hinteren Oberschenkel – ein bekanntes Bild beim verletzungsanfälligen Flügelstürmer.
Die Dortmunder Lazarettliste wächst damit bedrohlich an. Bereits acht Profis fehlen dem BVB aktuell. Neben Langzeitausfällen wie Ramy Bensebaini und Julien Duranville kämpfen auch Schlüsselspieler wie Gregor Kobel mit Blessuren. «Es ist wie verhext», stöhnte Sportdirektor Sebastian Kehl am Spielfeldrand. «Uns brechen gerade wichtige Spieler weg, die wir in der entscheidenden Saisonphase dringend brauchen würden.»
Besonders die Verletzungsmuster bei Adeyemi geben Rätsel auf. Der 22-Jährige hatte zuletzt durch starke Leistungen überzeugt, wirkte explosiver und robuster. Nun der nächste Rückschlag. Im Stadion konnte man die Frustration förmlich greifen. Einige Fans schlugen resigniert die Hände überm Kopf zusammen, als er vom Feld humpelte.
Für den BVB kommen die Ausfälle zur Unzeit. Mit dem Derby gegen Schalke und dem Champions-League-Viertelfinale gegen Atlético Madrid stehen richtungsweisende Partien an. Trainer Edin Terzić muss nun erneut improvisieren. Ob der aktuelle Kader die Mehrfachbelastung ohne weitere Rückschläge stemmen kann, bleibt fraglich. Die schwarzgelbe Seele hofft auf positive Diagnosen aus der medizinischen Abteilung.