Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kämpfen aktuell mit den Folgen eines massiven Hackerangriffs. Seit Donnerstagabend sind tausende Kunden besorgt, denn Cyberkriminelle haben Zugriff auf persönliche Daten erlangt. Nach ersten Schätzungen könnten bis zu 135.000 Nutzerkonten der BVG-App betroffen sein, wie die Verkehrsbetriebe mitteilten.
Der Angriff zielt hauptsächlich auf die digitalen Bezahlsysteme der BVG ab. Betroffen sind vor allem Kunden, die ihre Tickets per App gekauft haben. Experten der Berliner IT-Sicherheitsfirma Cyberdefense arbeiten derzeit rund um die Uhr, um das Ausmaß der Datenlücke zu begrenzen. «Wir haben unmittelbar nach Entdeckung des Angriffs alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet», erklärt BVG-Sprecherin Petra Nelken. Die ÖPNV-Dienstleistungen selbst sind nicht eingeschränkt.
Als Berliner fällt mir auf, dass dies bereits der zweite größere IT-Vorfall bei den Verkehrsbetrieben innerhalb von zwei Jahren ist. Kunden werden gebeten, ihre Passwörter zu ändern und Kreditkartenabrechnungen zu prüfen. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen aufgenommen und arbeitet mit dem Berliner Datenschutzbeauftragten zusammen, der den Fall als «besonders kritisch» einstuft.
Für die Hauptstadt bedeutet dieser Vorfall einen weiteren Vertrauensverlust in digitale Dienste. Die BVG plant, betroffene Kunden in den kommenden Tagen direkt zu informieren. Bleibt zu hoffen, dass Berlin endlich die nötigen Lehren zieht – Cybersicherheit ist längst keine Nebensache mehr, sondern Grundvoraussetzung für moderne Stadtentwicklung.