Berlins größter Verkehrsbetrieb, die BVG, steht vor einem massiven Datenproblem. Ein Hackerangriff auf den IT-Dienstleister Synnovis hat tausende Kundendaten offengelegt. Nach aktuellen Schätzungen könnten bis zu 19.000 Berliner betroffen sein, deren persönliche Informationen nun in falsche Hände geraten sind.
Die Cyberattacke erfolgte bereits Ende April, wurde jedoch erst jetzt öffentlich. «Wir haben umgehend Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit wiederherzustellen und arbeiten eng mit Datenschutzbehörden zusammen», erklärt BVG-Sprecherin Elke Weber. Der Angriff betrifft vor allem Kunden, die zwischen 2020 und 2022 Kontaktformulare ausgefüllt haben. Neben Namen und Adressen wurden auch Bankverbindungen entwendet.
Besonders beunruhigend ist die Situation für Abonnenten. Wer täglich mit U-Bahn und Tram unterwegs ist, muss jetzt besonders wachsam sein. Als regelmäßige Pendlerin beobachte ich bereits vermehrte Diskussionen in den Waggons der U7. Datenschutzexperte Dr. Martin Krauss von der Verbraucherzentrale Berlin warnt: «Betroffene sollten ihre Kontoauszüge genau prüfen und verdächtige Abbuchungen sofort melden.»
Die BVG hat inzwischen eine Hotline für besorgte Kunden eingerichtet. Betroffene werden in den nächsten Tagen direkt kontaktiert. Was bleibt, ist ein erschüttertes Vertrauen in die digitale Sicherheit des öffentlichen Nahverkehrs – gerade in einer Stadt, die sich als Digitalhauptstadt versteht.