In Hamburg entfacht die Cannabis-Legalisierung heftige Debatten. Seit April ist der Besitz von 25 Gramm legal, doch Experten warnen nun vor möglichen Folgen. Die Hamburger Suchtberatungsstelle verzeichnete bereits einen Anstieg von 12% bei Beratungsgesprächen zum Thema Cannabis.
Die Diskussion dreht sich vor allem um die Frage, ob Cannabis als Einstiegsdroge für härtere Substanzen dient. «Wir beobachten mit Sorge, dass einige Konsumenten nach der Legalisierung ihre Hemmschwellen verlieren», erklärt Dr. Martina Weber vom Hamburger Suchthilfezentrum. Polizeioberrat Thorsten Schmidt hingegen sieht andere Probleme: «Die Kontrolle des legalen Konsums bindet Ressourcen, während der Schwarzmarkt weiter floriert.»
Besonders in St. Pauli und dem Schanzenviertel entstehen zunehmend Konflikte durch öffentlichen Konsum. Bei meinem Lokaltermin gestern berichteten Anwohner von Belästigungen durch Cannabisgeruch in Spielplätzen und Parks. Die Situation bleibt angespannt.
Die Stadt plant nun verstärkte Aufklärungskampagnen für Jugendliche. Experten fordern zudem mehr Präventionsarbeit und klare Regeln für den öffentlichen Konsum. Die Debatte zeigt: Der schmale Grat zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung bleibt eine Herausforderung für das Hamburger Stadtleben.