Der Abriss der Carolabrücke in Dresden nimmt konkrete Formen an. Seit Montag laufen die Arbeiten am dritten Brückenabschnitt auf Hochtouren. Fast 40 Prozent der historischen Verbindung über die Elbe sind bereits verschwunden. Die 1971 erbaute Brücke weist erhebliche Schäden auf, die eine Sanierung unwirtschaftlich machen.
«Die Arbeiten verlaufen bisher nach Plan», erklärt Bauleiter Frank Meißner. «Trotz der Herausforderungen durch das Hochwasser im Dezember konnten wir den Zeitplan einhalten.» Die schweren Abbruchgeräte tragen Stück für Stück den Beton ab. Der Schutt wird abtransportiert und teilweise recycelt. Wer am Elbufer entlangspaziert, kann die gewaltigen Dimensionen des Projekts hautnah erleben. Der typische Baustellenlärm ist mittlerweile Teil des Stadtbildes geworden.
Besonders für Anwohner und Pendler bedeutet der Abriss erhebliche Umwege. Die Straßenbahnen werden umgeleitet, Radfahrer und Fußgänger müssen auf die Albertbrücke oder Augustusbrücke ausweichen. «Wir verstehen den Frust, bitten aber um Verständnis», sagt Verkehrsstadtrat Martin Hoffmann. Bis 2028 soll die neue Brücke stehen – moderner, breiter und mit separaten Radwegen. Bis dahin heißt es für die Dresdner: Geduld haben und alternative Routen nutzen.