Die ausgedehnte Sommerwärme lässt die politische Landschaft in Brandenburg nicht zur Ruhe kommen. Ein unscheinbares Treffen der CDU-Politikerin Saskia Ludwig mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel in Ungarn sorgt für heftige Turbulenzen. Die Bilder davon verbreiteten sich schneller als ein Lauffeuer durch die sozialen Medien.
Der brandenburgische CDU-Landesverband reagierte prompt und distanzierte sich öffentlich von seiner eigenen Abgeordneten. Der Landesvorsitzende Jan Redmann fand deutliche Worte: «Solche Treffen entsprechen nicht unserer klaren Abgrenzung zur AfD und schaden dem Ansehen unserer Partei.» Die CDU bekräftigte damit ihre Brandmauer-Politik gegenüber der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuften Partei.
Ludwig selbst bezeichnet das Treffen als «rein privat». Sie habe sich zufällig am selben Urlaubsort wie Weidel aufgehalten. Eine Erklärung, die viele Beobachter skeptisch zurücklässt. In politischen Kreisen Potsdams kursieren längst Gerüchte über Ludwigs Zukunftspläne. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Parteikollegen letzten Herbst, der ihre zunehmende Entfremdung von CDU-Positionen beklagte.
Die Begegnung wirft ein Schlaglicht auf die komplizierte politische Gemengelage im Osten. Der Umgang mit der AfD bleibt für etablierte Parteien ein Drahtseilakt. Die Debatte über Brandmauern und Gesprächsbereitschaft wird uns wohl noch lange begleiten. Während die Parteiführungen klare Grenzen ziehen, verschwimmen an der Basis mancherorts die Konturen.