Der politische Wandel in Dortmund ist besiegelt. Nach 75 Jahren SPD-Herrschaft wird Andreas Hollstein (CDU) neuer Oberbürgermeister der Ruhrgebietsmetropole. Mit 54,7 Prozent der Stimmen setzte er sich in der Stichwahl gegen Thomas Westphal (SPD) durch. Erstmals seit der Nachkriegszeit stellt die CDU wieder das Stadtoberhaupt in der traditionellen SPD-Hochburg.
«Dortmund hat für einen echten Neuanfang gestimmt», erklärte Hollstein in seiner ersten Ansprache. Der 61-jährige Christdemokrat bringt Erfahrung mit – er war bereits 20 Jahre Bürgermeister in Altena. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 38,4 Prozent, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem ersten Wahlgang. Auf den Straßen herrscht gemischte Stimmung. «Wir brauchen frische Ideen für unsere Stadt», meint Kioskbesitzer Franz Müller im Kreuzviertel.
Hollsteins Sieg spiegelt einen Trend wider. Auch in Wuppertal und Mönchengladbach verlor die SPD ihre Oberbürgermeisterposten. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gratulierte bereits und betonte die «historische Chance für Dortmund». In meinen Gesprächen mit Bürgern wird klar: Viele wünschen sich vor allem Lösungen für Verkehrsprobleme und mehr Sicherheit in der Nordstadt.
Der Machtwechsel markiert eine Zeitenwende für Dortmund. Ab November übernimmt Hollstein die Amtsgeschäfte im Rathaus. Spannend bleibt, wie er mit dem weiterhin SPD-dominierten Stadtrat zusammenarbeiten wird. Die politische Landschaft im Ruhrgebiet wandelt sich – und Dortmund steht im Zentrum dieser Veränderung.