In Hamburg-Billbrook löste ein Salzsäure-Austritt heute Vormittag einen Großalarm aus. Etwa 6.800 Liter der gefährlichen Chemikalie traten auf dem Gelände eines Industriebetriebs aus. Die Feuerwehr Hamburg rückte mit über 80 Einsatzkräften an und richtete sofort eine Sperrzone ein. «Unsere Messeinheiten haben die Schadstoffkonzentration ständig überwacht», erklärte Einsatzleiter Frank Meier.
Der Säureaustritt wurde gegen 9:30 Uhr bemerkt, als Mitarbeiter einen defekten Tank entdeckten. Die alarmierte Feuerwehr löste NINA-Warnungen für angrenzende Stadtteile aus. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. «Bei Salzsäure besteht die Gefahr von Atemwegsreizungen und Verätzungen», warnte Dr. Sabine Weller vom Hamburger Umweltamt. Ein beißender Geruch war bis nach Hamm wahrnehmbar, wie unsere Reporter vor Ort bestätigten. Zum Glück wurden keine Verletzten gemeldet.
Die Einsatzkräfte konnten die ausgetretene Säure mit Spezialbindemitteln neutralisieren. Vorsorglich wurden umliegende Betriebe zeitweise evakuiert. Die Polizei sperrte mehrere Zufahrtsstraßen im Industriegebiet. Gegen 13 Uhr gab die Feuerwehr Entwarnung. Die Umweltbehörde wird den Vorfall untersuchen und mögliche Gewässerbelastungen prüfen. Für die Billbrooker ist es nicht der erste Chemievorfall – das Industriegebiet bleibt ein zweischneidiges Schwert für den Stadtteil.