In Hamburg sorgt der sogenannte Block-Prozess für Aufsehen. Neue Aussagen belasten die bekannte Gastronomin Christina Block schwer. Vor dem Hamburger Landgericht muss sich derzeit ein 45-jähriger Mann verantworten, der als mutmaßlicher Organisator der Entführung von Blocks Kindern in Dänemark gilt. Laut Statistiken der Hamburger Justiz gehört dieser Fall zu den meistbeachteten Verfahren der letzten Jahre.
Der Angeklagte sagte nun aus, er habe im Auftrag von Christina Block gehandelt. Die Steakhaus-Erbin soll demnach die Entführung ihrer beiden Kinder vom dänischen Wohnort ihres Ex-Mannes nach Deutschland geplant haben. «Frau Block hat alle Details der Operation festgelegt und finanziert», zitieren Medien aus der Aussage. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als schwerwiegendes Indiz.
Rechtsexperte Dr. Martin Schulz von der Universität Hamburg sieht den Fall kritisch: «Hier prallen Sorgerechtsstreit und mögliche Straftaten aufeinander. Das erschwert die juristische Bewertung erheblich.» In der Hamburger Gastronomie-Szene zeigt man sich bestürzt. Man kannte Block bisher als erfolgreiche Geschäftsfrau mit tadelloser Reputation.
Die Verteidigung von Christina Block weist alle Vorwürfe zurück. Für die Hamburger Öffentlichkeit bleibt der Fall ein Schock. Die bekannte Unternehmerfamilie gehört zum Stadtbild wie der Michel zur Skyline. Wie es weitergeht, entscheiden nun die Richter. Der Prozess wirft ein Schlaglicht auf die dunkle Seite eines erbitterten Familienstreits.