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Nachrichten Lokal > Nachrichten > Hamburg > Christina Block Prozess Hamburg: Fünf Wendepunkte vor Gericht
Hamburg

Christina Block Prozess Hamburg: Fünf Wendepunkte vor Gericht

Julia Becker
Zuletzt aktualisiert: Dezember 5, 2025 3:13 am
Julia Becker
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Christina Block Prozess Hamburg: Fünf Wendepunkte vor Gericht

Die Auseinandersetzung zwischen Steakhaus-Erbin Christina Block und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel hat in den letzten Monaten die Hamburger Justiz beschäftigt. Der Fall begann mit einer dramatischen Entführung der gemeinsamen Kinder in der Silvesternacht und entwickelte sich zu einem komplexen Rechtsstreit, der die Grenzen des Sorgerechts auslotete.

Die Verhandlung vor dem Hamburger Familiengericht war von mehreren entscheidenden Momenten geprägt, die den Verlauf des Prozesses maßgeblich beeinflussten. Diese fünf Schlüsselmomente zeigen, wie sich der Fall entwickelte und welche Faktoren letztendlich zur Entscheidung des Gerichts beitrugen.

1. Die Entführung in der Silvesternacht

Alles begann in den ersten Stunden des neuen Jahres. Während die Kinder Silvester mit ihrem Vater in Dänemark verbrachten, wurden sie von Unbekannten gewaltsam mitgenommen. Zeugen berichteten von maskierten Männern, die die Kinder in Autos zerrten. Kurz darauf tauchten die Kinder bei ihrer Mutter in Hamburg auf.

Diese Entführung löste nicht nur ein großes Medienecho aus, sondern brachte auch die Behörden in Deutschland und Dänemark auf den Plan. Die dänische Polizei ermittelte wegen Kindesentziehung, während in Deutschland die Frage im Raum stand, ob Christina Block in die Entführung verwickelt war.

2. Die vorläufige Rückkehr der Kinder nach Dänemark

Nach intensiven rechtlichen Auseinandersetzungen ordnete das Hamburger Oberlandesgericht zunächst an, dass die Kinder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren müssen. Diese Entscheidung basierte auf dem Haager Kindesentführungsübereinkommen, das vorsieht, dass entführte Kinder grundsätzlich in ihr Herkunftsland zurückgebracht werden müssen.

Für Christina Block war dies ein herber Rückschlag. Die Kinder wurden von Gerichtsvollziehern abgeholt und nach Dänemark gebracht. In der Öffentlichkeit entbrannte eine Debatte über die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme und die emotionalen Folgen für die betroffenen Kinder.

3. Die Anhörung der Kinder

Ein Wendepunkt im Prozess war die persönliche Anhörung der Kinder durch das Familiengericht. Zum ersten Mal konnten die minderjährigen Geschwister ihre eigene Sicht darstellen und ihre Wünsche äußern. Das Gericht legte besonderen Wert darauf, die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen.

Diese Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um die Privatsphäre der Kinder zu schützen. Experten für Kinderpsychologie begleiteten den Prozess, um sicherzustellen, dass die Befragung kindgerecht ablief und keine zusätzliche Belastung darstellte.

4. Die psychologischen Gutachten

Ein weiterer entscheidender Faktor waren die psychologischen Gutachten, die im Laufe des Verfahrens erstellt wurden. Experten untersuchten das Wohlbefinden der Kinder, die Bindung zu beiden Elternteilen und die Frage, welche Wohnumgebung dem Kindeswohl am besten entspricht.

Die Gutachten beleuchteten auch die komplexe Familiendynamik und die Vorgeschichte der Auseinandersetzungen zwischen den Eltern. Sie zeigten auf, wie der jahrelange Konflikt die Kinder belastet hatte und welche Maßnahmen nötig wären, um ihnen Stabilität zu geben.

5. Das überraschende Urteil

Nach monatelangen Verhandlungen fällte das Hamburger Familiengericht schließlich eine Entscheidung, die viele Beobachter überraschte. Das Gericht sprach das Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide Kinder Christina Block zu. Dies bedeutet, dass die Kinder künftig bei ihrer Mutter in Hamburg leben dürfen.

Die Begründung des Gerichts stützte sich hauptsächlich auf den Willen der Kinder und ihr Wohlbefinden. Das Gericht betonte, dass trotz der problematischen Umstände der Kindesentführung nun eine Lösung gefunden werden musste, die vor allem den Interessen der Kinder dient.

Stephan Hensel erhielt ein großzügiges Umgangsrecht, das regelmäßige Besuche und Ferienaufenthalte in Dänemark vorsieht. Das Gericht machte deutlich, dass beide Eltern in der Pflicht stehen, ihre persönlichen Konflikte hintanzustellen und zum Wohle der Kinder zusammenzuarbeiten.

Der Fall zeigt, wie komplex Sorgerechtsstreitigkeiten mit internationaler Dimension sein können. Er verdeutlicht auch, dass das Kindeswohl letztlich über allen anderen Erwägungen stehen muss – selbst wenn der Weg dorthin von dramatischen Ereignissen und rechtlichen Irrwegen geprägt war.

Für die Block-Familie beginnt nun ein neues Kapitel. Die Hoffnung bleibt, dass die Kinder nach Jahren der Unsicherheit endlich die Stabilität und Ruhe finden, die sie für ihre Entwicklung brauchen.

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VonJulia Becker
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Julia ist eine engagierte Reporterin für den Süden Deutschlands mit Schwerpunkt auf München und Stuttgart. Sie schreibt über lokale Kulturveranstaltungen, das wirtschaftliche Stadtleben und Geschichten von Menschen, die ihre Region prägen. Ihre Beiträge zeichnen sich durch Nähe, Empathie und starke persönliche Perspektiven aus.
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