Ein 21-jähriger Mann wurde am Dienstagabend in Berlin-Neukölln Opfer eines religiös motivierten Angriffs. Fünf Unbekannte schlugen den Mann nieder, nachdem sie ihn nach seiner Religion gefragt hatten. Die Berliner Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr über 150 Straftaten mit religiösem Hintergrund.
Der Vorfall ereignete sich gegen 21:30 Uhr am Hermannplatz. Als der junge Mann sein christliches Kreuz zeigte, attackierte ihn die Gruppe unvermittelt mit Schlägen ins Gesicht. «Solche Übergriffe aufgrund religiöser Zugehörigkeit sind absolut inakzeptabel in unserer vielfältigen Stadt», erklärte Polizeisprecherin Martina Weber. Die Täter flüchteten unerkannt, während das Opfer mit Nasenbeinbruch ins Krankenhaus kam. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, da ein religiöses Motiv vermutet wird. In Neukölln beobachten wir leider seit Monaten eine zunehmende Spannung zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den Tätern und wertet Videoaufnahmen aus umliegenden Geschäften aus.
Die Bezirksbürgermeisterin von Neukölln rief zu mehr Respekt und Dialog auf. Der Angriff zeigt, wie fragil das friedliche Zusammenleben in manchen Kiezen geworden ist. Erste Maßnahmen sollen verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften und interreligiöse Begegnungen sein. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob diese Strategie Früchte trägt.