In Köln-Mülheim wurde gestern ein 44-jähriger Mann festgenommen, der vor 13 Jahren einen tödlichen Streit verursacht haben soll. Die Kölner Mordkommission konnte den Fall nach über einem Jahrzehnt endlich lösen. Laut Polizeistatistik werden in Köln jährlich etwa 85 Prozent aller Tötungsdelikte aufgeklärt – dieser Fall gehörte lange zu den ungelösten 15 Prozent.
Der Tatverdächtige soll im Juni 2011 in einer Auseinandersetzung unter Alkoholeinfluss einen damals 29-jährigen Mann so schwer verletzt haben, dass dieser später im Krankenhaus verstarb. Durch neue Zeugenaussagen und verbesserte DNA-Analyseverfahren gelang jetzt der Durchbruch. «Auch nach vielen Jahren lassen wir nicht locker. Dieser Fall zeigt, dass kein Verbrechen verjährt ist», erklärt Kriminalhauptkommissar Weber. Die Anwohner in Mülheim zeigten sich überrascht über die späte Festnahme. Bei meinem Besuch im Veedel war die Nachricht bereits Stadtgespräch.
Besonders die Technik half den Ermittlern. Alte Spuren wurden mit modernen Methoden neu ausgewertet. Der Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft und muss sich wegen Totschlags verantworten. Der Fall beweist: Die Kölner Polizei gibt auch bei Cold Cases nicht auf. Keine Familie sollte ohne Antworten bleiben müssen, wenn ein Angehöriger Opfer eines Verbrechens wurde.