Die Frankfurter Bahnhofsgegend bleibt ein politischer Brennpunkt. Das umstrittene Crack-Zentrum am Hauptbahnhof sorgt für heftige Debatten innerhalb der Stadtregierung. Allein im vergangenen Jahr wurden über 1.200 Polizeieinsätze in diesem Bereich registriert – ein deutliches Zeichen für die angespannte Lage.
«Die Situation ist für Anwohner und Geschäftsleute unerträglich geworden», erklärt Stadtrat Stefan Majer. Die FDP steht besonders unter Druck, nachdem ihr Ortsverband im Bahnhofsviertel eine schnelle Lösung fordert. Zwischen den Koalitionspartnern Grüne, SPD, FDP und Volt entstehen zunehmend Risse in der Drogenpolitik. Besonders umstritten ist die Frage, ob ein Drogenkonsumraum nahe dem Hauptbahnhof die Situation verbessern oder verschlechtern würde.
Als ich letzte Woche durch die Moselstraße ging, wurde die Diskrepanz zwischen politischen Debatten und Alltagsrealität besonders deutlich. Anwohner berichten von täglichen Belästigungen. Die städtische Taskforce hat zwar erste Maßnahmen eingeleitet, doch viele Frankfurter sehen darin nur einen Tropfen auf den heißen Stein.
Für die kommende Stadtverordnetenversammlung steht das Thema ganz oben auf der Agenda. Entscheidend wird sein, ob die Koalition einen gemeinsamen Weg findet. Die Crack-Problematik könnte sich zur Schicksalsfrage für die Frankfurter Stadtregierung entwickeln – und zeigt, wie schwierig der Balanceakt zwischen Hilfsangeboten und Sicherheitsbedürfnissen tatsächlich ist.