Die morgendliche Sonntagsruhe wird durch den Duft frischer Croissants gebrochen. Ein Genuss, der mir seit meiner Studienzeit in Paris heilig ist. In Dresden hat sich die Croissant-Kultur in den letzten Jahren bemerkenswert entwickelt. Was früher oft nur Aufbackware war, ist heute echtes Handwerk.
Auf meiner persönlichen Entdeckungsreise habe ich fünf Dresdner Bäckereien besucht. Das Croissant bei Maria’s Backwerk in der Neustadt überraschte mit perfekter Butterschichtung. «Ein gutes Croissant braucht Zeit», erklärt Inhaberin Maria Schmidt. «Unsere ruhen mindestens 24 Stunden vor dem Backen.» Diese Geduld zahlt sich aus. Die knusprige Außenhülle bricht in hauchdünne Blätter, während das Innere luftig-weich bleibt. Ein ähnliches Geschmackserlebnis bietet das französische Café Baguette am Albertplatz, wo der Bäcker tatsächlich aus Lyon stammt. Die Schichtung seiner Croissants ist ein kleines Kunstwerk.
Letzten Sonntag stand ich beim Bäcker Tschirch Schlange. Das Warten lohnte sich für die goldbraunen Köstlichkeiten. Ich beobachtete einen älteren Herrn, der sein Croissant andächtig mit geschlossenen Augen genoss. In diesem Moment wurde mir klar: Dieses simple Gebäck verbindet Generationen und Kulturen.
Die wachsende Handwerkskunst in Dresden zeigt einen größeren gesellschaftlichen Trend. Wir besinnen uns wieder auf Qualität und Tradition. Was könnte besser sein als ein perfektes Croissant, um den Tag zu beginnen? In diesem butterig-knusprigen Gebäck steckt ein Stück Lebenskunst, das wir uns gönnen sollten – nicht nur am Wochenende.