Mehr als 10.000 Menschen zogen am Samstag durch Dresdens Innenstadt beim Christopher Street Day (CSD). Die bunte Parade für Toleranz und Vielfalt stand dieses Jahr unter dem Motto „Gemeinsam stark». Besonders bemerkenswert: Die Teilnehmerzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2.000 Personen an.
Die Feierlichkeiten wurden jedoch von einer Gegendemonstration überschattet. Etwa 100 Neonazis versammelten sich am Rande der Route. Polizeisprecher Thomas Geithner erklärte: „Wir haben ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt, um alle Teilnehmer zu schützen.» Die Beamten hielten beide Gruppen erfolgreich auf Abstand. Unter den CSD-Teilnehmern waren auch prominente Gesichter wie Schauspielerin Katy Karrenbauer und Komiker Olaf Schubert, die ein Zeichen für Solidarität setzten.
Als langjährige Beobachterin der Dresdner Stadtentwicklung fiel mir die wachsende Unterstützung aus allen Bevölkerungsschichten auf. Immer mehr Familien mit Kindern nahmen teil, viele lokale Unternehmen zeigten Regenbogenflaggen in ihren Schaufenstern entlang der Prager Straße.
Die Veranstaltung hat sich als fester Bestandteil des Dresdner Kulturkalenders etabliert. Ronald Zenker vom CSD-Organisationsteam blickt optimistisch in die Zukunft: „Trotz Gegenwind wächst unsere Gemeinschaft jedes Jahr.» Der nächste CSD in Dresden ist bereits für Juli 2025 geplant – und verspricht noch größer zu werden.