Über 15.000 Menschen säumten am Samstag die Straßen Frankfurts bei der größten Christopher Street Day-Parade in Hessen. Unter dem Motto «Vielfalt in alle Parlamente» zogen 80 bunt geschmückte Wagen und Fußgruppen durch die Innenstadt. Bei sommerlichen Temperaturen verwandelte sich die Mainmetropole in ein farbenprächtiges Meer aus Regenbogenfahnen.
Die Veranstaltung hatte dieses Jahr besonderen politischen Charakter. «In Zeiten zunehmender Angriffe auf queere Menschen ist unsere Sichtbarkeit wichtiger denn je», erklärte Joachim Letschert, Sprecher des CSD-Organisationsteams. Die Demo startete am Römerberg und führte über die Hauptwache zur Konstablerwache. Entlang der Strecke feierten Jung und Alt gemeinsam mit Musik, Tanz und politischen Botschaften. Besonders beeindruckend war die große Zahl junger Teilnehmer – ein Zeichen dafür, dass der Kampf für Gleichberechtigung generationenübergreifend ist. Als langjährige Beobachterin der Frankfurter CSD-Paraden bemerke ich: Die Veranstaltung wird jedes Jahr vielfältiger.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef betonte die Bedeutung des CSD: «Frankfurt steht für Weltoffenheit und Toleranz.» Die Feierlichkeiten setzen sich bis Sonntag mit einem Straßenfest am Mainufer fort. Der CSD erinnert an die Aufstände in der Christopher Street in New York 1969 und bleibt auch 55 Jahre später ein wichtiges Symbol im Kampf für die Rechte queerer Menschen.