Die Münchner Innenstadt verwandelte sich gestern in ein buntes Meer aus Regenbogenflaggen. Beim Christopher Street Day (CSD) feierten rund 170.000 Menschen friedlich für Gleichberechtigung und Akzeptanz. Die Veranstaltung unter dem Motto «Queerer Aktionsplan jetzt!» übertraf damit die Teilnehmerzahlen des Vorjahres deutlich.
«München zeigt heute sein wahres Gesicht – weltoffen, bunt und solidarisch», erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Eröffnung auf dem Marienplatz. Der Demonstrationszug schlängelte sich bei strahlendem Sonnenschein durch die Altstadt bis zum Festgelände am Gärtnerplatz. Besonders auffällig waren die kreativen Kostüme und Plakate, die politische Forderungen mit Humor verbanden.
Die Polizei meldete keinerlei Zwischenfälle. Neben der Demonstration lockten zahlreiche Infostände und kulturelle Angebote. Als langjährige Beobachterin des Münchner CSD fällt mir auf, wie sehr die Veranstaltung inzwischen in der Stadtgesellschaft verankert ist. Familien mit Kindern, Senioren und Menschen aller Gesellschaftsschichten feierten gemeinsam.
Die Bedeutung reicht weit über die Party hinaus. «In Zeiten zunehmender Anfeindungen ist jede friedliche Demonstration für Vielfalt ein wichtiges Signal», betonte Thomas Niederbühl vom Organisationsteam. Der CSD München hat sich als eines der größten Pride-Events in Deutschland etabliert. Die Botschaft des Tages hallt nach: Vielfalt bereichert unsere Stadt.