München erlebte am Wochenende ein Fest der Vielfalt: Rund 250.000 Menschen feierten bei sommerlichen Temperaturen den Christopher Street Day. Die Parade zog mit 162 Gruppen durch die Innenstadt – ein Teilnehmerrekord für die bayerische Landeshauptstadt. Erstmals nahm auch eine Delegation des FC Bayern München am CSD teil.
Unter dem Motto «Gemeinsam sind wir stark!» setzte die bunte Menge ein kraftvolles Zeichen für Gleichberechtigung. Trotz 35 Grad im Schatten ließen sich die Feiernden nicht bremsen. «Die Stimmung war fantastisch, aber wir dürfen nicht vergessen, wofür wir hier sind», betonte Lisa Maier vom Organisationskomitee. «In 64 Ländern ist Homosexualität noch immer strafbar.» Die Veranstalter hatten vorgesorgt: Wasserstationen entlang der Route boten Erfrischung.
Als ich gegen Mittag am Marienplatz stand, beeindruckte mich besonders die Vielfalt der Generationen – von Familien mit Kindern bis zu Senioren mit Regenbogenfahnen. Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstrich die Bedeutung: «München ist eine weltoffene Stadt, in der jeder Mensch so leben darf, wie er möchte.»
Die Polizei meldete einen weitgehend friedlichen Verlauf. Nach dem großen Umzug feierten tausende Besucher noch bis in die Nacht auf dem Marienplatz und im Glockenbachviertel. Für viele Teilnehmer ist der CSD längst mehr als eine Demonstration – er ist zur festen Tradition geworden, die Münchens bunte Seele widerspiegelt.