Der Stuttgart CSD sorgt für Aufregung in der lokalen Politik. CDU-Kreischef Max Mörseburg bezeichnete die Veranstaltung als «linke Partyveranstaltung» und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Im vergangenen Jahr nahmen über 25.000 Menschen am Christopher Street Day in der Landeshauptstadt teil.
Die Äußerungen Mörseburgs fielen im Zusammenhang mit der Debatte um die CDU-Teilnahme am diesjährigen CSD. Er kritisierte besonders das politische Programm der Veranstaltung, das er als «extrem links» einstufte. Die Stuttgarter Community reagierte prompt. «Solche Aussagen zeigen ein erschreckendes Unverständnis für die Bedeutung des CSD als Demonstration für Gleichberechtigung», erklärte Laura Halding-Hoppenheit, langjährige LGBTQ+-Aktivistin in Stuttgart. Auch aus den eigenen Reihen kam Kritik. Mehrere CDU-Mitglieder distanzierten sich öffentlich von ihrem Kreischef. Beim Spaziergang durch die Königstraße spürt man die Betroffenheit vieler Stuttgarter.
Der Vorfall überschattet die Vorbereitungen für den diesjährigen CSD Ende Juli. Die Veranstalter betonen weiterhin den überparteilichen Charakter der Demonstration. Die Debatte zeigt, wie politisch aufgeladen das Thema selbst 2024 noch ist. In einer Stadt, die für ihre Weltoffenheit bekannt ist, hinterlässt der Streit einen bitteren Beigeschmack.