Die Dortmunder Westfalenhalle bebte am Wochenende unter dem Jubel tausender Darts-Fans. Der erst 22-jährige Niederländer Gian van Veen krönte sich trotz einer blutenden Handverletzung zum jüngsten Europameister der Geschichte. Das Überraschungstalent setzte sich im Finale gegen den Engländer Luke Humphries mit 11:5 durch.
Mit bandagierter Hand und unbändigem Willen kämpfte sich van Veen durch das Turnier. «Die Schmerzen waren heftig, aber der Adrenalinstoß hat alles übertönt», erklärte der junge Niederländer nach seinem Triumph. Seine Hand hatte er sich am Vortag an einer Tür verletzt. Die deutsche Hoffnung Martin Schindler schied bereits im Viertelfinale aus, zeigte sich aber vom Publikum begeistert: «Die Stimmung in Dortmund ist einmalig, das pusht jeden Spieler.»
Bemerkenswert war nicht nur van Veens Sieg, sondern auch die Atmosphäre in der ausverkauften Halle. Die deutsche Darts-Szene wächst rasant – über 12.000 Zuschauer verfolgten das Finale vor Ort. Kaum zu glauben, dass der Sport hier vor zehn Jahren noch ein Nischendasein fristete.
Für van Veen bedeutet der Titel einen Karrieresprung. Der Europameistertitel bringt ihm nicht nur 120.000 Pfund Preisgeld, sondern katapultiert ihn in die Weltspitze. Der Darts-Zirkus zieht weiter, doch Dortmund hat sich als deutscher Hotspot des Pfeilesports endgültig etabliert.